9 Trends, die sich 2023 auf HR und Unternehmen auswirken werden

Arjen Swank

2022 war das Jahr, in dem sich die meisten von uns an die „neue Normalität“ nach der Pandemie gewöhnt haben. Denn auch wenn sich im Alltag vieles ähnlich anfühlt wie zuvor, sind große Transformationen mittlerweile an der Tagesordnung.

9 Trends, die sich 2023 auf HR und Unternehmen auswirken werden

In der Arbeitswelt betrifft dies vor allem die großflächige Umstellung auf hybride Arbeitsmodelle, veränderte Dynamiken zwischen Unternehmen und Arbeitnehmern zugunsten der Arbeitnehmer sowie ein gesteigertes Bewusstsein für deren Wohlbefinden, aber auch den Bedarf an Schulungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Wir blicken daher voraus auf neun große Trends, die uns 2023 sicherlich beschäftigen werden. 

1. Trend: HR wird in strategische Entscheidungen involviert  

Seit einiger Zeit beobachten wir, wie HR-Teams längst nicht mehr nur Aufgaben übernehmen, die Vorstände nicht gerne im Blick behalten, sondern sich auch verstärkt in die Strategieentwicklung einbringen. Dies zeigen nicht nur diverse Publikationen zum Thema Personalführung, sondern auch unsere eigenen Erfahrungen im Austausch mit Kunden in den vergangenen zwei Jahren: HR-Abteilungen stützen ihre Arbeit heute viel stärker auf Daten und werden häufiger durch einen CHRO im Vorstand vertreten. 

Auch wenn dieser Prozess schon länger im Gange ist, sollten wir ihn 2023 definitiv weiter im Auge behalten. Denn viele Unternehmen nutzen das Potenzial ihrer HR-Abteilungen noch nicht auf diese Art und benötigen weitere Tools und Fähigkeiten, um ihren Unternehmenserfolg HR-gestützt voranzubringen.  

Als wir Personalverantwortliche in Deutschland dazu befragt haben, welcher externer Faktor ihre Arbeitsansätze am meisten beeinflusst, nannten 40 Prozent die Tatsache, dass ihre HR-Abteilungen mittlerweile in strategische Entscheidungen involviert sind. Mit 32 Prozent knapp dahinter wurden die unternehmensübergreifenden Bestrebungen genannt, das Mitarbeitererlebnis zu verbessern. 

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2. Trend:  Berufliche Weiterentwicklung und Karriereförderung im Fokus von HR 

Zunehmende Digitalisierung, hybride Arbeitsmodelle und branchenübergreifende Fusionen stellen in vielen Fällen neue Anforderungen an die Kompetenzen der Fachkräfte, eröffnen aber auch bislang ungeahnte Karrieremöglichkeiten. So gaben 72 Prozent der von uns befragten Personalverantwortlichen in Deutschland an, dass Karriereförderung und Weiterentwicklung ein zentraler Erfolgsfaktor für ihre Unternehmen für 2023 sei. 

Schulungs- und Weiterentwicklungsangebote sind notwendig, um die Produktivität und das Engagement der Beschäftigten langfristig aufrechtzuerhalten. Zugleich stellt ein Mangel an Fortbildungsmöglichkeiten einer der Hauptgründe für das Ausscheiden von Mitarbeitenden dar. Die Ergebnisse unseres Employee Experience Review zeigen, dass 21 Prozent der Beschäftigten in Afrika, 15 Prozent der Beschäftigten in Südamerika und 13 Prozent der Beschäftigten in Europa ihren Arbeitgeber verlassen, wenn keine Schulungsangebote bestehen. 

3. Trend: Viele mitarbeiterorientierte betriebliche Veränderungen stehen an 

2022 beleuchteten die Medien mit Schlagwörtern wie „The Great Resignation“, „The War on Talent“ und „Quiet Quitting“ die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und machten so deutlich, warum Arbeitgeber ihre Beschäftigten künftig in einem anderen Licht sehen müssen. Die Lösung für diese Kündigungsphänomene lautet: stärkere Mitarbeiterorientierung im Unternehmen. 

Dieser Umbruch erwartet uns in einer Zeit, die ohnehin schon von allgemeiner Instabilität und Transformationen für die (Geschäfts-)Welt geprägt ist. Der mitarbeiterorientierte Wandel, etwa durch die Einstellung neuen Fachpersonals, die Einführung von Schulungs- und Entwicklungsprogrammen sowie die Anpassung von Rollen und Verantwortungsbereichen wird die HR-Welt 2023 nachhaltig beschäftigen. Gelingen kann er allerdings nur, wenn Personalverantwortliche die Wünsche und Gedanken der Mitarbeiter in vollem Umfang aufnehmen.  

4. Trend: Die Bedeutung des Employee Engagements für HR  

Der Leistungsfaktor „Engagement“ wird in der Arbeitswelt seit Jahrzehnten heiß diskutiert. Auch 2023 wird dieses Thema nicht an Bedeutung verlieren. Wir bei Effectory haben kürzlich unsere Definition von Engagement überarbeitet. Basierend auf unseren Forschungsergebnissen lässt sich Employee Engagement am ehesten beschreiben als „das Maß an Inspiration und Motivation, die Mitarbeitende aus ihrer Arbeit ziehen, und an Positivität, die ihr Arbeitsplatz ausstrahlt“. 

Wir wissen, dass sich ein hohes Engagement der Mitarbeitenden in vielfältiger Weise günstig auf das Unternehmen auswirken kann. So verzeichnen Unternehmen mit einem relativ hohen Mitarbeiterengagement: 

  • 35 % höhere Jobzufriedenheit, 
  • 29 % stärkere Kundenorientierung sowie 
  • 35 % höhere Mitarbeiterbindung. 

Hier kommt die weiterhin bestehende Notwendigkeit der Mitarbeiteranalyse ins Spiel. 60 Prozent der Personalverantwortlichen in Deutschland sehen ihre größte Herausforderung für 2023 darin, die Wünsche und Gedanken der Mitarbeitenden zu erkennen.  

Daher lautet die Empfehlung von Wanda Stoteler von Kramp: „Am einfachsten finden Sie heraus, was Ihre Mitarbeitenden denken, indem Sie sie direkt fragen. Ihre HR-Abteilung benötigt dafür aber Umfragen, die sich unkompliziert durchführen lassen, skalierbar sind und über die Zeit vergleichbare Datenpunkte liefern. Die All-in-one-Plattformlösung für Mitarbeiterfeedback von Effectory gibt HR-Abteilungen und Unternehmen genau diese Funktionen an die Hand.“ 

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5. Trend: ESG nimmt weiterhin an Bedeutung zu 

Das Akronym ESG („Environmental, Social and Governance“) steht für die unternehmerischen Bemühungen, ihre ökologischen, sozialen und Governance-relevanten Auswirkungen zu bewerten. Laut dem Beratungsunternehmen Gartner schaffte es diese umweltrelevante Kategorie 2022 „zum ersten Mal auf die Top-10-Liste der Prioritäten [von CEOs] und signalisiert somit einen deutlichen Anstieg der Aufmerksamkeit.“ 

In seinem Bericht Own your impact sagte der IT-Riese IBM dazu: „Transformierende Nachhaltigkeit entsteht dann, wenn Nachhaltigkeit zum festen Bestandteil der Unternehmensstrategie wird. Als mehr als eine Initiative wird Nachhaltigkeit so zu einem unternehmerischen Schlüsselwert. Führungskräfte, die transformative Nachhaltigkeit verfolgen, erkennen die Gelegenheit, Bereiche des Unternehmens in wesentlichem Maße neu zu definieren. Sie nutzen Nachhaltigkeit als Katalysator für den Entwurf neuer Geschäftsmodelle und Lösungsansatz für gesellschaftliche Anforderungen.“  

Gerade die soziale Komponente darf dabei nicht außer Acht gelassen werden. Denn während wir auf die Umwelt schauen, dürfen wir auch das Wohlergehen der Menschen nicht vernachlässigen. Um Unternehmen in all diesen Aspekten „grüner“ zu machen, müssen die Verantwortlichen auf das Feedback der Mitarbeitenden hören und sie im Betriebsalltag, aber auch in langfristigen Projekten in Entwicklungen einbinden. 

6. Trend: Talente anwerben und langfristig binden  

Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels ist es für Unternehmen nach wie vor besonders wichtig, ihr aktuelles Personal binden zu können. Denn eine hohe Mitarbeiterfluktuation und verstärktes Recruiting bedeuten auch hohe Kosten. In den USA wenden Arbeitgeber im Durchschnitt 4.000 US-Dollar und 24 Tage pro Neueinstellung auf – eine erschreckende Statistik, in der die verlorengegangene Produktivität und Fachkenntnis langjähriger Mitarbeitender noch gar nicht berücksichtigt ist. 

Die Anwerbung und Bindung von Fachkräften wirft zwei zentrale Fragen auf: Wie können Beschäftigte langfristig an das Unternehmen gebunden werden? Und wie kann die Einarbeitung beschleunigt werden? In unserem Employee Experience Review haben wir die fünf häufigsten Faktoren bestimmt, die Beschäftigte dazu veranlassen, ihre Posten aufzugeben: 

  • Atmosphäre innerhalb des Unternehmens 
  • Schulungsmöglichkeiten 
  • Möglichkeit des eigenständigen Arbeitens 
  • Unternehmensführung 
  • Akzeptable Arbeitsbelastung 

Im Zuge dieser Untersuchungen wurden auch die positiven Auswirkungen sichtbar, die eine gute Einarbeitungsphase auf das Mitarbeiterengagement haben kann.  

7. Trend: Wirtschaftlicher Abschwung 

Sämtliche Vorzeichen deuten darauf hin, dass die Weltwirtschaft 2023 eine Rezession erleben wird. Versorgungsengpässe bei Lebensmitteln, Konsumgütern und Energie, die gesunkene Kaufkraft der Verbraucher, Inflation und Zinserhöhungen schaffen dafür leider ideale Voraussetzungen. 

Der Umgang mit der hohen Inflation und der schlechten Konsumstimmung stellt für viele Unternehmen unmittelbare Herausforderungen dar. Gerät der Gewinn in Gefahr, hat dies auch spürbare Auswirkungen für die Beschäftigten und die Personalabteilung.  

In einem 2009 veröffentlichten Bericht von IPSOS Mori zu den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf die HR-Welt gaben 82 Prozent der Befragten an, in Zuge der ökonomischen Lage mit Folgen für ihre HR-Strategie zu rechnen. „Drei von fünf Befragten in dieser Gruppe (58 Prozent) erwarteten langanhaltende Auswirkungen statt kurzfristiger Folgen.“ Für 2023/2024 müssen wir möglicherweise mit ähnlichen Entwicklungen wie 2008/2009 rechnen – einschließlich vieler Veränderungen, deren Gestalt und Ausmaß aktuell noch nicht absehbar sind. 

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8. Trend: Hybrides Arbeiten – Future of Work 

Einer der zentralen Veränderungen in der Arbeitswelt im Zuge der Pandemie war der Umstieg auf hybride Arbeitsmodelle, die uns sicherlich langfristig begleiten werden. Diese Entwicklung knüpft auch an die vielschichtigen betrieblichen Neuerungen im Zuge der „Future of Work“, der Zukunft des Arbeitens an, die unter anderem durch die steigende Digitalisierung neue Herausforderungen, aber auch Vorzüge für die Produktivität und Nährboden für Innovation liefern. 

Unternehmen beschäftigen rund um das hybride Arbeiten Fragen wie:

  • Wie können wir unser Büroumfeld passend gestalten und eine positive Arbeitskultur fördern?
  • Wie können wir unser Büroumfeld passend gestalten und eine positive Arbeitskultur förderWie werden wir Kooperation und Kommunikation künftig gestalten?
  • Wie können wir den generationsbedingten und individuell unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen im Unternehmen gerecht werden?

        Auch in Zeiten einer beginnenden Rezession oder einer zumindest wirtschaftlich unsicheren Zukunft darf diese Achtsamkeit nicht nachlassen. Denn ohne ein fürsorgliches Auge auf die Mitarbeitenden und ohne Personal können Unternehmen nicht überleben. Für die langfristige Bindung und die Anwerbung von Mitarbeitenden spielt die Unternehmenskultur also eine entscheidende Rolle. 

        9. Trend: Effektivere Ansätze für Führungskräfte und Personalverantwortliche 

        Im Gartner-Bericht Top 5 Priorities for HR Leaders in 2023 wird die bessere Vorbereitung von Führungspersonal auf die Zukunft des Arbeitens als eine der wichtigsten Unternehmensprioritäten für das kommende Jahr genannt.  

        Insbesondere müsse man im Management künftig stärker „mensch-orientierte“ Ansätze verfolgen. Diese beinhalteten unter anderem ein „sicheres Umfeld für die Selbstentfaltung am Arbeitsplatz“, die Berücksichtigung individueller „Lebenswünsche“ neben den rein beruflichen Anforderungen und die Einführung „maßgeschneiderter, flexibler Arbeitsabläufe“. 

        Für uns von Effectory steht es außer Frage, dass das Menschliche stärker in den Fokus von Führungskräften rücken muss. Über unsere Plattform für Mitarbeiterfeedback setzen wir uns dafür ein, Mitarbeitenden eine Stimme zu geben und HR-Verantwortlichen Zugang zu personalrelevanten Daten und Analysen zu gewähren, die den Unternehmenserfolg entscheidend mitgestalten können. 

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